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Weiter Kritik an geplanter Schließung kleiner Schulen

20.07.2012

Berufsschullehrer und Handwerker fordern Erhalt aller Berufsschulen

Stuttgart (dapd-bwb). Die von der grün-roten Landesregierung angekündigte Schließung kleiner Schulen stößt zunehmend auf Kritik. Neben dem Verband der Berufsschullehrer (BLV) kritisierte auch der baden-württembergische Handwerkstag das Vorhaben.Die BLV-Vorsitzende Margarete Schaefer sagte, ein wohnort- und betriebsnahes Berufsschulangebot sei für Schüler und ausbildende Unternehmen unabdingbar. Lange Wege zu Berufsschulen seien "ein Ausbildungshindernis erster Güte". Der baden-württembergische Handwerkstag befürchtet eine schwierigere Suche nach Auszubildenden.Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte angekündigt, wegen des Schülerrückgangs und für eine gerechtere Verteilung von Lehrern sollen kleine Schulen auf dem Land geschlossen werden. Davon seien auch Berufsschulen nicht ausgenommen. Der Politiker sagte, Berufsschüler müssten dann unter Umständen weiter fahren, um zur nächsten Berufsschule zu kommen.Zudem will die Landesregierung wegen des Schülerrückgangs bis 2020 rund 11.600 Lehrerstellen streichen. Schon seit Tagen laufen Bildungs- und Lehrergewerkschaften dagegen Sturm. Mit den Stellenstreichungen und den Schulschließungen soll auch zur Konsolidierung des Landeshaushalts beigetragen werden.

Unternehmen auf Berufsschulen angewiesen

Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle sagte, das Handwerk sei auf die Berufsschulen als starken Partner in der dualen Ausbildung angewiesen. "Eine qualifizierte Berufsausbildung ist ohne eine gleichberechtigte Berufsschule nicht zu leisten", fügte er hinzu. Wer die duale Ausbildung schwäche, handle "unverantwortlich und kurzsichtig".Möhrle verwies darauf, dass es für Betriebe außerhalb von Ballungsräumen noch schwieriger werde, passende Bewerber zu finden, wenn die örtliche Berufsschule geschlossen werde. Auch die Fläche brauche gute Angebote, um für junge Menschen attraktiv zu sein. Hinzu komme, dass Auszubildende im Handwerk meist noch keinen Führerschein haben, wenn sie ihre Lehre beginnen, betonte Möhrle.

  Quelle: dapd


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