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Weniger Neueinstellungen im Bau

07.07.2022

Ukraine-Krieg zeigt weiter Auswirkungen


Die Bauunternehmen in Deutschland werden durch die hohe Inflation und Materialmangel zurückhaltender bei Neueinstellungen. Wie das Münchner Wirtschaftsinstitut ifo mitteilte, sank das Beschäftigungsbarometer im Juni um 0,7 auf 103,3 Punkte. Im Mai lag der Wert noch bei 104 Punkten.
"Dennoch bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch", sagte ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "Fachkräftemangel ist immer noch ein zentrales Problem für die Unternehmen." Das ifo Institut wertet dazu jeden Monat eine Umfrage unter 9.000 Managern aus.


Die Situation in anderen Branchen


Auch in der Industrie allein sank das Beschäftigungsbarometer leicht. Während die Elektroindustrie weiter Personal sucht, ist in der chemischen Industrie der Einstellungsprozess erst einmal gestoppt. Auch bei den Dienstleistern ist der Indikator gesunken. "Trotzdem bleibt der Bedarf nach neuen Mitarbeitern in vielen Branchen hoch", sagte Wohlrabe. Im Handel sowie im Baugewerbe gibt es der Umfrage zufolge derzeit keine Pläne für Neueinstellungen.


Ukrainische Flüchtlinge als potenzielle Fachkräfte


Noch vor einem Monat hatte das Institut mitgeteilt, dass Unternehmen in Deutschland derzeit wieder mehr Neueinstellungen planen. Das traf damals vor allem auf Branchen wie Tourismus und Gastgewerbe zu, die nach den Corona-Lockerungen dringend nach Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen suchen. Das ifo Institut warnte jedoch, dass solche Ausblicke durch die unsichere Lage in der Corona-Krise und durch den Krieg gegen die Ukraine mit Unsicherheiten verbunden sind. Es hat deshalb seine Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr gesenkt – und zwar von 3,1 auf 2,5 Prozent.


Die Arbeitslosenzahl in Deutschland könnte im Juni deshalb auch entgegen dem für die Jahreszeit üblichen Trend gestiegen sein. In Kreisen der Arbeitsverwaltung wurde dies als "sehr wahrscheinlich" bezeichnet und mit dem Wechsel der ukrainischen Geflüchteten in die Zuständigkeit der Jobcenter seit dem 1. Juni begründet. Sobald sie sich dort registrieren, gelten sie im Fall der Erwerbslosigkeit als arbeitslos. Bis Anfang voriger Woche hatten sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) bereits mehr als 200.000 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter bei den Jobcentern gemeldet. Diese könnten auch für den Bau von Interesse sein, da viele von ihnen über Ausbildungen oder andere Qualifikationen verfügen, die für den deutschen Bau dringend notwendig sind.

  Quelle: www.zeit.de


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