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Werken im Auftrag der Zukunft

20.06.2012

Bergmann Maschinenbau ruft integratives Projekt ins Leben, bei dem Schüler und behinderte Menschen gemeinsam im Dumper-Modellbau überzeugen.

Als Familienunternehmen, das 2010 sein 50-jähriges Jubiläum feierte, ist Bergmann Maschinenbau fest im Emsland verwurzelt. Dort vor Ort in der Region hat das Unternehmen, das in zweiter Generation von Hans-Hermann Bergmann und Mitgeschäftsführer Hermann Jungsthöfel geleitet wird, immer schon Einsatz gezeigt, wenn es um die Förderung des Nachwuchses geht: Zahlreiche Praktikanten konnten im Jahr 2011 den Arbeitsalltag bei Bergmann ebenso kennenlernen wie eine große Anzahl an Schülern, die im Rahmen des „Zukunftstages“ (ehemals: „Girls Day“) den Betrieb besuchten. Zurzeit werden 14 junge Menschen in den Berufen Industriekauffrau/-mann, Feinwerkmechaniker (m/w), Fachkraft für Lagerlogistik (m/w), Elektroniker für Betriebstechnik (m/w), Technischer Produktdesigner (m/w) und Bachelor of Engineering (m/w) bei Bergmann ausgebildet. Das Unternehmen verfolgt dabei immer das Ziel, die Auszubildenden nach Abschluss ihrer Ausbildung zu übernehmen.Ob Betriebsbesichtigung für Schüler oder die Teilnahme an Ausbildungsbörsen: Bergmann engagiert sich dafür, junge Leute in ihrem Berufsfindungsprozess zu unterstützen und bietet ihnen die Möglichkeit, direkt im Unternehmen Einblicke in technische Berufe zu gewinnen. Diese Zielsetzung steht auch in einem neuen Projekt im Vordergrund, mit dem Bergmann das Handwerk in die Schule bringt.

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Foto; www.diedrei.com

Von der Schulbank an die Werkbank

„Ideen in Form gebracht“ ist der Leitsatz des Unternehmens Bergmann, und wie diese „Formgebung“ vonstattengeht, dürfen zurzeit Schüler des Fachbereichs Werken und Technik von der Martinischule und Realschule Haren und Schüler der Anne-Frank-Schule Meppen in freiwilligen Nachmittags-AGs hautnah miterleben: Als „Konstrukteure von morgen“ bauen die Jugendlichen seit Februar 2012 Modelle der Dumper 3009 und 3012 – im Maßstab 1:20 bzw. 1:15 aus anspruchsvollen Materialien wie Aluminium, Kunststoff und Holz. Betreut werden die Arbeitsteams von ihren engagierten Lehrern, Kaspar Schepers an der Martinischule, Realschule Haren und Sebastian Kallabis an der Anne-Frank-Schule Meppen. „Bereits 1998 haben wir in einem ähnlichen Projekt zusammen mit der Martinischule Schülern Technik ganz praktisch nähergebracht“, erklärt Hans-Hermann Bergmann. „Damals bauten die Jungen 100 Modelle eines Muldenkippers und entdeckten dabei oft ungeahnte handwerkliche Talente an sich, die ihnen auch bei der Berufswahl helfen konnten. Diese tollen Ergebnisse wollten wir wiederholen und sie jetzt, 14 Jahre später, um ein integratives Moment erweitern. Deshalb ist neben unserem Unternehmen und der Martinischule und Anne-Frank-Schule jetzt auch das St.-Vitus-Werk wichtiger Teil unseres Projekt-Netzwerks.“

Ein Beitrag zur Integration

In den Meppener Werkstätten des St.-Vitus-Werks fertigen behinderte Menschen im Rahmen des Bergmann Projekts Bauteile vor, die anschließend von den jugendlichen Projektteilnehmern weiterverarbeitet werden. Bergmann schließt damit an sein Engagement im Bereich Integration an: So bemüht sich das Familienunternehmen schon seit geraumer Zeit, Menschen mit Behinderung in den Fertigungsprozess zu integrieren. Erste Versuche laufen derzeit im Ersatzteillager und sollen in Zukunft auf weitere Bereiche ausgeweitet werden.

Hohe Ansprüche an die „Fachkräfte von morgen“

Die Aufgabe der Konstruktionsteams ist diesmal technisch noch anspruchsvoller als in der ersten Projektrunde 1998. Durch die Verwendung von Baumaterialien wie Aluminium, Kunststoff und Holz entstehen realistische Modelle mit viel Liebe zum Detail. Die Komplexität des Projekts ist für die Jungen der beiden Schulen indes mehr Herausforderung als Hindernis: Mit viel Begeisterung und Fingerfertigkeit setzen sie die selbst für die Modelle entwickelten Konstruktionspläne präzise in die Praxis um – und freuen sich gemeinsam mit dem Bergmann Team über die Ergebnisse. Vom Enthusiasmus der jungen Konstrukteure hat sich auch Lehrer Kaspar Schepers überzeugt: „Schon bei der Besichtigung der Dumper im Unternehmen Bergmann waren die Schüler sehr interessiert. Jetzt, in der praktischen Prototyp-Bauphase, wird für sie das Gesehene greifbar, und sie erleben in ihrer Arbeit, wie aus Bauplänen in Serie gefertigte Modelle werden. Dieses Projekt ist nicht zeitlich begrenzt, sondern wird fester Bestandteil des schulinternen Techniklehrplans ab Klasse 8 der zukünftigen Oberschule Haren. Die nächsten Schülergruppen werden die Modelle verbessern und weiter entwickeln, und somit ist die Nachhaltigkeit gewährleistet.“ Zurzeit tauschen die Jugendlichen zumindest stundenweise noch Schul- gegen Werkbank. Dabei profitieren nicht nur die Schüler von der Vermittlung der berufspraktischen Fähigkeiten. Auch für die Schulen lohnt sich der Einsatz, werden doch nicht nur die kompletten projektbezogenen Kosten für Material, Fahrten u. a. von Bergmann übernommen, sondern auch Spenden für die Ausstattung der Schulwerkräume wurden von Bergmann zugesagt.Nach Fertigstellung der 100 Dumper-Modelle sollen diese dann zu Werbezwecken genutzt werden. Wenn die Jungen der neuen Oberschule Haren und Anne-Frank-Schule ihr Werkprojekt demnächst beenden, schließen sie damit auch einen kleinen Abschnitt ihrer Schulkarriere ab. Einen Abschnitt, der vielleicht bei dem einen oder anderen der Beginn einer großen handwerklichen oder technischen Laufbahn sein könnte. Und der damit auch dem allgemein angemahnten Fachkräftemangel vorbeugen würde.

  Quelle: www.diedrei.com


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