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Wirtschaft sieht Verkehr an den Pranger gestellt

07.06.2013

Positionspapier fordert Augenmaß bei Feinstaubdiskussion

Die Münchner Wirtschaft lehnt weitere Belastungen der Unternehmen zur Einhaltung der EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide ab. „Die Betriebe haben bereits große Opfer bis zur Schmerzgrenze der wirtschaftlichen Belastbarkeit erbracht“, sagt Erich Greipl, Präsident der IHK für München und Oberbayern, im Vorfeld der nächsten Umweltausschuss-Sitzung des Münchner Stadtrats.

Greipl verweist auf die massiven Einschränkungen der Unternehmen durch die Umweltzone und hohe Investitionen in schadstoffarme Fahrzeuge, die dazu geführt hätten, dass der EU-Feinstaubgrenzwert in München 2012 erstmals unterschritten worden sei. „Es ist nun an der Zeit, die Beiträge aller anderen Verursacher von Luftverschmutzung einzufordern, statt weitere Belastungen für den Wirtschaftsverkehr zu planen“, ergänzt Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger. Die Münchner Wirtschaft spricht sich in einem gemeinsamen Positionspapier deutlich gegen eine Ausweitung der Umweltzone, eine City-Maut oder Tempo 30 auf den Hauptverkehrsstraßen aus. Großes Potenzial ist dagegen laut der Stellungnahme im Bereich der Gebäudesanierung vorhanden, weil Immobilien allein für ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland stehen. IHK-Präsident Greipl und Handwerkskammerpräsident Traublinger erinnern ebenso daran, dass die Beseitigung von Engpässen am Mittleren Ring und eine flüssigere Verkehrsregelung die Schadstoffemissionen minimieren könnten, ohne die Wirtschaft zu belasten. IHK und Handwerkskammer stellen sich auch gegen die zuletzt bundesweit diskutierte, umfangreiche Nachrüstung selbstfahrender Baumaschinen mit Rußpartikelfiltern. Diese sei mit unerwünschten Nebeneffekten wie höherem Treibstoffverbrauch und NOx-Ausstoß, unüberschaubaren technischen Risiken sowie extrem hohen Kosten verbunden, die in keinerlei Verhältnis zur erreichten Emissionsreduzierung stehen.

Der Umweltausschuss der Landeshauptstadt berät und verabschiedet in seiner nächsten Sitzung die 5. Fortschreibung der Luftreinhalteplanung. An dem gemeinsamen Positionspapier der Münchner Wirtschaft beteiligten sich neben den beiden Wirtschaftskammern, Handwerkskammer und IHK, der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen, der Landesverband Bayerischer Spediteure, der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen, der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels, der Handelsverband BAG-Bayern, City Partner München, der Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern, der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband, der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen sowie der Bayerische Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung und Vertrieb.

  Quelle: www.muenchen.ihk.de


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