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Wirtschaftswachstum von 1,0 bis 1,2 Prozent erwartet

29.08.2012

Minister: "Werden auch in diesem Jahr gut durchkommen" - Land war 2011 bundesweit Schlusslicht

Von Felix Werdermann

Schwerin (dapd-lmv). Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in diesem Jahr um 1,0 bis 1,2 Prozent wachsen. "Ich denke, wir werden auch in diesem Jahr gut durchkommen", sagte Glawe am Dienstag in Schwerin. Eine Befragung von Unternehmen habe ergeben, dass die "wirtschaftliche Lage allgemein als gut eingeschätzt wird".

Im Jahr 2011 hatte die Wirtschaftsleistung mit 35 Milliarden Euro etwa 1,3 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. "Das ist nach den Krisenjahren 2009 und 2010 eine gute Aussage", sagte der Minister. In allen anderen Bundesländern legte das Bruttoinlandsprodukt jedoch stärker zu, im bundesweiten Durchschnitt um 3,0 Prozent.

Glawe sagte, dass im vergangenen Jahr die Wirtschaftsleistung des Landes 1,3 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2008 gelegen habe. Dieses Wachstum entspreche etwa dem Bundesdurchschnitt.

Löhne und Gehälter steigen durchschnittlich um 3,6 Prozent

Die durchschnittlichen Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer im Land erhöhten sich im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent auf rund 23.000 Euro pro Jahr. Dennoch erhalten die Beschäftigten mehr als ein Fünftel weniger Geld als im Bundesdurchschnitt.

Die Linkspartei nannte diese Situation besorgniserregend. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Holter sagte, Mecklenburg-Vorpommern bleibe "deutschlandweit das Billiglohnland Nummer eins". Besonders dramatisch sei die Lage im Gastgewerbe. Dort arbeiteten mehr als 65 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnbereich und erhielten weniger als 1.378 Euro brutto im Monat.

Wirtschaftsminister Glawe sieht einem Strukturwandel in der Wirtschaft optimistisch entgegen. "Die maritime Industrie muss weiter umstrukturiert werden", sagte er. "Der Stellenabbau auf den Werften ist in den letzten Jahren kompensiert worden." Dazu habe vor allem das Wachstum bei der Windenergie sowie in der Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft beigetragen.

In Zukunft will Glawe Großinvestoren in erster Linie durch gute Verkehrsinfrastruktur für Mecklenburg-Vorpommern gewinnen. Das Autobahn- und Zugstreckennetz sei gut ausgebaut. Zudem gebe es das "Angebot, Gewerbegebiete direkt von der Kaikante zu entwickeln". Damit könne das Land gegenüber anderen Bundesländern punkten. "Das sind Standortvorteile, die nicht jeder andere hat."

  Quelle: dapd


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