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Wohnungsbau weiter auf Talfahrt

07.07.2023

Der Wohnungsbau in Deutschland stagniert weiterhin, da sowohl die Genehmigungszahlen als auch die Aufträge rückläufig sind, was große Sorgen in der Baubranche auslöst.

 

Gerüst vor einem Rohbau ohne Fassade


Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass der Wohnungsbau in Deutschland weiterhin große Sorgen bereitet. Bis April 2023 wurden lediglich 75.000 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von rund 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Talfahrt setzt sich somit ungebremst fort. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), kommentiert die aktuellen Zahlen besorgt und fordert, diese Entwicklung zu stoppen.

Beschäftigungsstand und Fachkräftemangel

Die mangelnden Aufträge führen auch zu Problemen im Beschäftigungsstand der Bauwirtschaft. Es wird immer schwieriger, das Personal zu halten, und Felix Pakleppa warnt vor dem dauerhaften Verlust von Fachkräften. Um dem entgegenzuwirken und das ambitionierte Ziel von 400.000 Wohneinheiten pro Jahr zu erreichen, sind dringend spürbare Investitionsanreize für private und institutionelle Anleger erforderlich.

Bauindustrie kämpft mit sinkenden Aufträgen

Die Baubranche verzeichnet einen sukzessiven Abbau des aktuellen Auftragsbestands, erhält jedoch immer weniger neue Aufträge. Im April verzeichnete die Branche erneut einen Rückgang beim Auftragseingang, was sich auf zukünftige Umsätze und Gewinne auswirkt. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), betont, dass dies bereits der dreizehnte Monat in Folge sei und der Umsatz daher zweistellig im Minus liege.

Mangelnde Investitionsbereitschaft beeinträchtigt den Wohnungsbau

Die mangelnde Investitionsbereitschaft hat einen erheblichen Einfluss auf den Wohnungsbau. Im April brach der preisbereinigte Auftragseingang um 29,8 Prozent ein, was für die ersten vier Monate ein Minus von 34,6 Prozent ergibt. Die fehlenden Aufträge von heute bedeuten die fehlenden Wohnungen von morgen. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (ifo-Institut) erwartet ebenfalls einen dramatischen Rückgang beim Wohnungsbau und prognostiziert für 2023 rund 245.000 fertiggestellte Wohnungen, für 2024 nur noch 210.000 und für 2025 sogar nur noch 175.000 Wohnungen. Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, wird somit verfehlt. Die erhebliche Verteuerung der Finanzierung und Bauleistungen sowie die drastische Kürzung der Neubauförderung und Verschärfung der Standards tragen zu dieser Entwicklung bei.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/sorgenkind-der-bauwirtschaft-wohnungsbau-weiter-auf-talfahrt


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