Steigende Baukosten und Finanzierungsprobleme zwingen Wohnungsgesellschaften in Bayern, über 10% ihrer geplanten 4263 neuen Wohnungen zu streichen.
Schwierigkeiten im bayerischen Wohnungsbausektor:
Gemeinwohlorientierte Wohnungsgesellschaften in Bayern sehen sich mit massiven Einschränkungen bei ihren Bauprojekten konfrontiert. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen, der hauptsächlich Wohnungsgenossenschaften und kommunale Gesellschaften vertritt, geht davon aus, dass seine gut 500 Mitgliedsfirmen im nächsten Jahr mehr als zehn Prozent ihrer ursprünglich geplanten 4263 neuen Wohnungen streichen werden.
Prognose basiert auf interner Umfrage:
Diese alarmierende Prognose basiert auf einer internen Umfrage des Verbands, die unter den Mitgliedsfirmen durchgeführt wurde. Tatsächlich werden diese Unternehmen im kommenden Jahr voraussichtlich nur 3778 neue Wohnungen bauen.
Modernisierungsprojekte besonders betroffen:
Ein besonders kräftiger Rückgang ist bei Modernisierungsprojekten zu verzeichnen, einschließlich energetischer Sanierungen. Laut dem Verband streichen die Unternehmen mehr als jede fünfte geplante Wohnungsmodernisierung. Von den 2728 geplanten Modernisierungsvorhaben werden nur 2012 umgesetzt. Ebenso sind 716 energetische Modernisierungen gestrichen worden.
Schlechte Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau:
Der Verbandsdirektor Hans Maier spricht von "historisch schlechten Rahmenbedingungen" für den Wohnungsbau. Die Unternehmen sehen aufgrund der hohen Kosten keinen wirtschaftlichen Weg mehr, ihre Projekte umzusetzen. Dies betrifft sowohl die steigenden Baukosten als auch die erhöhten Finanzierungskosten aufgrund des Zinsanstiegs.
Negativtrend im Wohnungsbau setzt sich fort:
Bereits in diesem Jahr gab es einen Rückgang im Wohnungsbau, und die Zahl der Baugenehmigungen ist bundesweit drastisch gesunken. Experten aus der Bau- und Immobilienbranche, einschließlich Hans Maier, sehen derzeit kein Ende dieses Negativtrends in Sicht. |
