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XL-Keramik sicher verarbeiten und montieren

22.03.2018

Techniktrends:

Keramische Werkstoffe werden unter anderem bei der Badgestaltung immer beliebter. Bodenbeläge und Wandbekleidungen aus Dekton, Lapitec, Neolith, Laminam und anderen Sorten bieten Steinmetzen als Ergänzung zu ihrem Natursteinsortiment viele Vorteile. Mit Plattenstärken ab drei Millimetern sparen Verarbeiter Gewicht beim Transport und der Montage. Ebenso erlauben die großformatigen Rohplatten aus Feinsteinzeug individuelle Maßanfertigungen mit einer fugenlosen Optik. Damit beim Umgang mit den kostbaren Rohplatten und Werkstücken nichts schief geht, sind spezielle Werkzeuge und Hilfsmittel erforderlich. Auf der Stone+tec 2018 vom 13. bis 16. Juni in Nürnberg präsentieren Aussteller innovative Lösungen für handwerkliche und industrielle Verarbeiter. Mit Plattenstärken ab drei Millimeter und Kantenlängen bis über drei Meter ist die neueste Generation der Techno-Keramik ein anspruchsvoller Werkstoff. Steinmetzbetriebe suchen daher nach sicheren und wirtschaftlichen Lösungen für Verarbeitung, Transport und Montage. Der Zuschnitt und die Kantenbearbeitung erfolgt in vielen Fällen auf Maschinen, die der Steinmetz auch für Naturstein einsetzt. Dennoch stellen die neuen Werkstoffe ganz eigene Anforderungen. Die Unterschiede beginnen bereits bei der Lagerung: XL-Keramik wird üblicherweise liegend angeliefert und gelagert. Um die aufeinandergestapelten Rohplatten aufnehmen zu können, sind spezielle Vakuumhebegeräte erforderlich.

Mit dem von Weha entwickelten Vakuum-Heber T400 Keramik lassen sich die Platten behutsam aufheben und direkt auf den Schneidetisch oder die Brückensäge manövrieren. Der in Leichtbau ausgeführte Heber erzeugt beim Ansetzen der Saugplatten wenig Druck auf die Rohtafeln, erklärt Weha-Produktmanager Roman Nagy. Wird eine stärkere Platte stehend von einem A-Lagerbock entnommen, erfolgt das Schwenken in die Horizontale mittels eines pneumatischen Zylinders um maximal 90 Grad. Obwohl keramische Platten im montierten Zustand äußerst widerstandsfähig sind, reagieren sie während der Verarbeitungsphase empfindlich auf punktuelle Spannungen und thermische Belastungen, wie sie durch den Einsatz der bei der Natursteinbearbeitung gebräuchlichen, hochtourigen Winkelschleifer entstehen können. Für das Zuschneiden und Bohren empfehlen sich daher Maschinen mit einer stufenlosen Drehzahlregelung, erläutert Geschäftsführer Peter Galeski vom Maschinenhersteller Galeski. So arbeitet der mit einer Absaugung ausgestattete Trocken-Trennschneider Smart Cutter 125 Vario des Unternehmens in einem Bereich von 1.900 – 9.500 Umdrehungen und ist Bestandteil des System-Koffers „Fliese“. Das Werkzeugset für Werkstatt und Baustelle umfasst unter anderem auch eine Genius-Schleif- und Poliermaschine für den Trockeneinsatz.

Dauerhaftes und einfaches Verkleben
Auch im Bereich der Bauchemie verlangen die Komposit-Materialien besondere Beachtung. Für die Verklebung von Feinsteinzeug, XL-Keramik und Co. hat etwa Tenax das Klebesystem Powerbond entwickelt. Das System umfasst 37 Farben in Doppelkartuschen; Harz und Härter sind vordosiert und mischen sich in der Auspress-Pistole. Powerbond zeichnet sich laut Tenax Deutschland-Geschäftsführer Jost J. Plewa durch eine kurze Aushärtezeit von 45 – 60 Minuten aus. Nach dem Aushärten ist die Oberfläche das für den Innen- und Außenbereich geeigneten Produktes glatt, glänzend und leicht polierbar. Darüber hinaus enthält das System laut Hersteller keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und ist im Einklang mit den Leed Standards. Neben der einfachen Verarbeitbarkeit ist die UV-Beständigkeit ein großes Thema. Für die Trendfarbe Weiß und andere helle Oberflächen hat Akemi den Polyurethankleber Everclear 225 entwickelt. Der Zweikomponentenkleber in der Kartusche ist nahezu vergilbungsfrei, VOC-frei und seine cremige Konsistenz erlaubt die Anwendung bei vertikalen Fugen, wie sie für Wand- und Fassadenbekleidungen typisch sind, erklärt Akemi-Geschäftsführer Dr. Dirk Hamann. Everclear ist für den Einsatz im Innen- und Außenbereich konzipiert und klebt keramische Materialien, aber auch Hartgestein.

Vorteile durch persönlichen Erfahrungsaustausch
Auf der Stone+tec 2018 präsentieren zahlreiche weitere Anbieter ihre technischen Innovationen zur Bearbeitung und Montage keramischer Werkstoffe. Speziell auf den Einsatz von Naturstein und Engineered Stone bei Küchenarbeitsplatten fokussiert zudem die diesjährige Sonderschau „Technik und Chemie“. Wer neu in die Verarbeitung der harten und dicht gebrannten Materialien einsteigt, ist gut beraten, sich auf der Messe umfassend zu informieren. Der Umgang mit XL-Keramik ist nicht nur technisch, sondern auch finanziell anspruchsvoll; bei Fehlern geht es rasch ins Geld. Was sich im Einzelfall am besten bewährt, und wie die Werkstoffe das eigene Angebot lukrativ erweitern, erfahren die Besucher der Stone+tec im persönlichen Gespräch mit Beratern der Werkzeug-, Maschinen- und Bauchemiehersteller. Darüber hinaus bietet die Fachmesse viele Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen.

  Quelle: www.stone-tec.com


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