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Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland weiter gesunken

04.08.2023

Die Ampel-Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, den Bau von 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu erreichen, was nicht annähernd erreicht werden konnte.

 

Mehrfamilienhaus mit weißer Fassade

Bild: adobe

 

Im Jahr 2022 ist die Anzahl der Sozialwohnungen in Deutschland erneut gesunken. Die Bundesregierung gibt an, dass es Ende 2022 bundesweit nur noch rund 1,088 Millionen solcher Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen gab, was einem Rückgang von etwa 14.000 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahlen gehen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nur 22.545 neue Sozialwohnungen im letzten Jahr gebaut

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt nur 22.545 neue Sozialwohnungen gebaut. Dies ist weit entfernt von dem angestrebten Ziel der Bundesregierung, jedes Jahr 100.000 neue Sozialwohnungen zu schaffen. Die Wohnungspolitik-Expertin der Linken, Caren Lay, stellt fest, dass trotz des Neubaus eine negative Bilanz entsteht, da im Jahr 2022 rund 36.500 Preisbindungen ausliefen.

Entwicklung der Sozialwohnungen in den Bundesländern

Die Entwicklung der Sozialwohnungen in den Bundesländern ist unterschiedlich. Während Hessen einen Zuwachs von knapp 1700 auf 82.172 Sozialwohnungen verzeichnete und Hamburg nach einem Rückgang in den Vorjahren um gut 600 auf 81.006 Sozialwohnungen anstieg, hatten viele Länder einen teils deutlichen Rückgang zu verzeichnen. In Niedersachsen sank die Zahl um fast 2600 auf 52.601 und in Berlin um rund 4500 auf 104.757 Sozialwohnungen.

Bundesländer mit den meisten Sozialwohnungen

Nordrhein-Westfalen führt die Liste mit insgesamt 435.025 Sozialwohnungen an, gefolgt von Bayern mit 133.129 und Berlin. Bezogen auf die Einwohnerzahl haben Hamburg (4281 pro 100.000 Einwohner), Berlin (2790) und Nordrhein-Westfalen (2398) die meisten Sozialwohnungen.

Langfristiger Rückgang der Sozialwohnungen in Deutschland

Der Rückgang der Sozialwohnungen hält bereits seit Jahren an. Während es in der alten Bundesrepublik noch fast vier Millionen Sozialwohnungen gab, waren es 2010 fast 1,66 Millionen und im Jahr 2020 nur noch rund 1,13 Millionen. Die Mieten in Sozialwohnungen werden staatlich reguliert und die Wohnungen sind nur für Menschen mit besonderem Bedarf zugänglich. Nach einer bestimmten Zeit können die Wohnungen jedoch normal am Markt vermietet werden, wodurch die Zahl der Sozialwohnungen weiter abnimmt.

Kritik an der Wohnungspolitik der Ampel-Koalition

Die Linken-Abgeordnete Caren Lay wirft der Ampel-Koalition ein krachendes Scheitern ihrer Wohnungspolitik vor. Angesichts der ungebremst steigenden Mieten und zunehmenden Wohnungsnot sei der Tiefstand beim sozialen Wohnungsbau besorgniserregend. Lay fordert unter anderem ein öffentliches Wohnungsbauprogramm und ein Sondervermögen für bezahlbares Wohnen. Sie ist der Meinung, dass jährlich mindestens 20 Milliarden Euro in den Bereich fließen müssten, während die IG BAU sogar ein Sondervermögen von 50 Milliarden für den Bau von Sozialwohnungen gefordert hat.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/zahl-der-sozialwohnungen-in-deutschland-weiter-gesunken-51482


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