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Ziegelindustrie fordert „Marshall-Plan“ für den Wohnungsbau

07.06.2023

Wohnungsbau in der Krise: Appell des BVZi an die Bundesregierung

 

Fassade aus rotem Backstein

 

Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi) appelliert eindringlich an die Bundesregierung, eine "Zeitenwende" im Wohnungsbau einzuleiten. Anlass dafür sind die jüngsten Baufertigstellungen, die vom Statistischen Bundesamt für das Jahr 2022 veröffentlicht wurden. Obwohl die Anzahl neuer Wohnungen leicht angestiegen ist, hat die Ampel-Koalition bereits im ersten Jahr ihrer Regierungszeit ihr selbstgestecktes Ziel deutlich verfehlt. Die Marke von jährlich 400.000 neu zu bauenden Einheiten, einschließlich 100.000 Sozialbauwohnungen, wurde unter schwierigsten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verfehlt. Es entstanden lediglich 295.300 neue Wohnungen, was einem Minus von 104.700 Wohnungen entspricht. Noch alarmierender sind die Prognosen für 2023 mit nur noch rund 250.000 und für 2024 mit weniger als 200.000 neuen Wohnungen. Dabei ist der Bedarf enorm, da laut dem Pestel Institut bis Ende 2023 gut 700.000 Wohnungen im bezahlbaren Segment fehlen werden.

Ein dringender Neustart ist erforderlich

BVZi-Präsident Stefan Jungk betont: "Wir brauchen sofort einen 'Marshall-Plan', um die dringendste soziale Frage unserer Zeit zu lösen - die zügige und groß angelegte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Zigtausende Bürger im Land". Er fordert einen echten Neustart in der Wohnungsbaupolitik und warnt davor, sich mit parteipolitischen Schuldzuweisungen aufzuhalten.

Große Sondervermögen und Technologieoffenheit als Lösungsansatz

Jungk teilt die Auffassung vieler Branchenexperten, dass die Bundesregierung, ähnlich wie bei der Bundeswehr, große Sondervermögen für die Schaffung von bezahlbarem Wohnungsbau und Sozialbauwohnungen bereitstellen muss, sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung. Er plädiert für starke wirtschaftsfördernde Programme, auf die öffentliche und private Investoren, die Wohnungswirtschaft und die Bauindustrie verlässlich setzen können. Darüber hinaus fordert er eine technologieoffene Bauwende ohne Wettbewerbsverzerrungen, bei der die Bundesregierung die Transformation der energieintensiven Baustoffindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität nachhaltig unterstützt.

Die Bedeutung des Ziegelbaus für den Wohnungsbau

Jungk betont, dass die gesamte deutsche Industrie, einschließlich der Ziegelindustrie, langfristige Planungssicherheit benötigt. Neben einer sicheren und auskömmlichen Förderkulisse für Bauträger und Investoren sei es für die Ziegelindustrie entscheidend, dass der Neustart im Wohnungsbau technologieoffen erfolgt, um einen bedeutsamen Beitrag zur wirtschaftlichen und nachhaltigen Ziegelbauweise leisten zu können. Insbesondere im Energiesektor müssen alle Kräfte mobilisiert werden, um die Infrastrukturen für die Durchleitung und den Einsatz grüner Energien auszubauen und zu transformieren. Nur wenn die grundlegenden Rahmenbedingungen stimmen, kann der Ziegelbau auch in Zukunft eine bedeutende Rolle im Wohnungsbau spielen.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/deutsche-ziegelindustrie-fordert-marshall-plan-fuer-den-wohnungsbau/


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