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Zwei Arbeiter auf Baustelle verschüttet

31.10.2012

Die beiden Männer wurden schwerverletzt gerettet - Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen

-- Von Christina Schultze und Maren Hennemuth --

Berlin (dapd-bln). Bei einem Unglück auf der Großbaustelle am Leipziger Platz in Berlin-Mitte sind zwei Bauleute schwer verletzt worden. Die beiden Männer wurden am Dienstag beim Einsturz einer Deckenverschalung für ein Gebäude verschüttet. Sie konnten von der Feuerwehr gerettet werden und kamen ins Krankenhaus. Zwei weitere Bauleute wurden leicht verletzt.

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Foto: Timur Emek / dapd

Ein zusammengefallenes Baugerüst liegt auf der Baustelle, Weil die Decke des Rohbaus eingestürzt ist.

Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Baugefährdung und der fahrlässigen Körperverletzung.

Nach Angaben der Feuerwehr sollte bei einem Rohbau eine Betondecke gegossen werden. Die aus Metall und Holz bestehende Verschalungskonstruktion sei am Nachmittag auf 500 Quadratmetern aus fünf Meter Höhe heruntergestürzt und hatte die Arbeiter unter sich begraben, sagte ein Feuerwehrsprecher auf dapd-Anfrage. Das Ganze sei "wie ein Kartenhaus" zusammengefallen.

Die Schwerverletzten wurden zunächst vor Ort von Notärzten versorgt und anschließend in eine Klinik gebracht. Ob sie ansprechbar waren, konnte der Sprecher nicht sagen. Die anderen beiden Männer wurden ambulant behandelt.

Bauarbeiten an Unglücksstelle ruhen

Die Feuerwehr setzte die Suche nach weiteren, möglicherweise verschütteten Personen zunächst fort, wie der Sprecher weiter sagte. Ein Vorarbeiter hatte berichtet, dass niemand mehr vermisst werde, aber es sei nicht auszuschließen gewesen, dass Mitarbeiter einer Fremdfirma dort tätig waren. Nach eineinhalb Stunden wurde die Suche eingestellt, weil die Rettungskräfte davon ausgingen, dass niemand mehr unter den Trümmern lag.

Anschließend begannen die rund 80 Feuerwehrleute mit dem Aufräumen. Die Bauarbeiten in dem betroffenen Bereich der Baustelle wurden vorübergehend eingestellt.

Die Polizei und Mitarbeiter des Landesamtes für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LAGetSi) begannen mit den Ermittlungen nach der Unglücksursache. So sollte etwa der Vorarbeiter der Baufirma befragt werden, wie ein Polizeisprecher sagte.

Auf der 20.000 Quadratmeter großen Fläche in der Innenstadt, zu der das Grundstück des ehemaligen Kaufhauses Wertheim gehört, soll ein Komplex mit Wohnungen, Büros, Geschäften und Restaurants entstehen. Die Investitionssumme liegt bei rund 450 Millionen Euro.

Erst im März waren die Arbeiten auf der Baustelle durch einen Wassereinbruch beeinträchtigt worden. Davon war auch der Verkehr auf der U-Bahn-Linie 2 betroffen, der wegen Unterspülung eines Tunnels bis Mitte Mai unterbrochen war.

 

  Quelle: dapd


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