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Zweimal Rhein-Hochwasser innerhalb von drei Jahren

02.08.2013

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Stabilität für den Uferbereich: FBS-Stahlbetonrohre DN 2600 sind im Auftrag des Tiefbauamtes der Stadt Bonn bei der Sanierung der Rheinuferpromenade im Bereich der Mündung des Mehlemer Bachkanals eingebaut worden.

Foto: BERDING BETON GmbH

Der Mehlemer Bach im südlichsten Bonner Stadtteil Mehlem, konnte am 20. Juni 2013 – zum zweitem Mal innerhalb von drei Jahren - die binnen kürzester Zeit niedergegangenen sehr starken Regenfälle nicht mehr aufnehmen und entwickelte sich zum reißenden Gewässer. Der Bach, der unweit der FBS-Geschäftsstelle verläuft, sorgte neben einer Überflutung der FBS-Tiefgarage sowie vieler Keller, Souterrain-Wohnungen und Garagen sogar für statische Probleme an zwei Gebäuden an der Mainzer Straße. Vierzig Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus den verschiedenen Stadtteilen Bonns waren unermüdlich im Einsatz, um den Abfluss der massiven Überspülungen im Ortskern zu gewährleisten. Das Tiefbauamt der Stadt Bonn unterstützte die Arbeiten mit Saug- und Spülwagen vor Ort. Vor drei Jahren hatte die Mehlemer schon einmal ein derartig heftiges Unwetter mit zum Teil schlimmeren Auswirkungen getroffen.

Rheinauslass wurde mit FBS-Stahlbetonrohren erneuert

Das schwere Unwetter von 2010 Jahren hatte in Mehlem zusätzlich zu den großen Schäden an Gebäuden und Kellern unter anderem Teile der Uferböschung und der Uferpromenade im Bereich der Einmündung des Mehlemer Bachkanals in den Rhein sowie Teile der angrenzenden Hausgrundstücke unterspült und weggerissen. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen durch Feuerwehr und städtisches Tiefbauamt – dazu zählte die Stabilisierung der Böschung mit Sandsäcken und Spritzbeton – wurde später der zerstörte Mündungsbereich des Bachkanals mit aufwändigen Maßnahmen erneuert. Hierzu wurden nach Sicherung der Baugrube rund 150 m³ Erdreich unter Wasser ausgehoben. In diesem Bereich wurde anschließend mit 110 m³ Unterwasserbeton ein Auflager für den Auslauf in den Rhein hergestellt. 22 t schwere und 3 m lange FBS-Stahlbetonrohre mit Fuß und Falzmuffe sind im Auftrag des Tiefbauamtes der Stadt Bonn bei der Sanierung der Rheinuferpromenade im Bereich der Mündung des Mehlemer Bachkanals eingebaut worden. Die Lücke zwischen den neu verlegten Rohren und dem vorhandenen Bachkanal an der Abrissstelle wurde mit einem Übergangsbauwerk geschlossen. Als weitere Sicherungsmaßnahme wurden im Bereich des Auslaufbauwerks zusätzlich 40 m³ Beton verarbeitet und 35 m² Basaltsteine zur Auskleidung verbaut. Darüber hinaus ließ das Tiefbauamt den vom Hochwasser betroffenen Uferbereich mit Boden auffüllen und mit Basalt- und Wasserbausteinen verkleiden.

Bewährungsprobe bestanden – Beton ist für alle Wetter gewappnet

Beim Hochwasser im Juni 2013 haben die verbauten FBS-Stahlbetonrohre ihre Bewährungsprobe gehabt, sie hielten den Wassermassen problemlos stand. Es gab nur kleine Beschädigungen im Auslaufbereich nach den Rohren zum Rhein hin. Die Situation des Mehlemer Baches ist insgesamt problematisch, da nur dieser Bach als einziger ein nach Westen hin stark ansteigendes Seitental mit über 100 m Höhendifferenz zum Rhein hin entwässert. Erschwerend kommt hinzu, dass der Bach die beiden Bonner Ortsteile Lannesdorf und Mehlem streckenweise in Rohrleitungen unterquert. Bei sehr starken Regenfällen - insbesondere nach längerer Trockenheit – schwillt der Bach so stark an, dass die Übergänge von den offenen Bachverläufen in die Bachverrohrungen, die Wassermassen so kurzfristig nicht aufnehmen können. Zumal sich die Gitter an den Einläufen durch mitgerissene Äste und Unrat teilweise sehr schnell zusetzen.

Zukünftige Sicherung durch einen großen Entlastungskanal möglich

Es gibt bereits Überlegungen des Tiefbauamtes Bonn für einen zusätzlichen Entlastungskanal. Der könnte einige hundert Meter südlich parallel zu der jetzigen Bachführung verlaufen. Er würde einen großen Teil des Wassers des Mehlemer Baches bereits vorab fassen und zum Rhein hin ableiten, während der Rest über die bestehende Trasse entwässert wird. Eine solche Maßnahme ließe sich vom Rhein her bergauf mittels eines Rohrvortriebes technisch gut lösen, insbesondere unter Verwendung von FBS-Stahlbeton-Vortriebsrohren mit den notwendigen Nennweiten und Profilgebungen. Wie Sachgebietsleiter Daniel Koch kürzlich in der Bezirksvertretung Bonn-Bad Godesberg berichtete, gehört ein solcher Entlastungskanal ebenso zu den Optionen wie der Bau von Retentionsbecken.

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Die wiederhergestellte Uferpromenade in Mehlem in 2012: Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme wurden im Bereich des Auslaufbauwerks 40 m³ Beton verarbeitet und 35 m² Basaltsteine zur Auskleidung verbaut.

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Hochwasser im Bereich des Rheinauslass unterhalb der Uferpromenade im Juni 2013.

Fotos: FBS


  Quelle: www.fbsrohre.de


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