Trotz eines Umsatzanstiegs im Bauhauptgewerbe bleibt die Branche von steigenden Zinsen und Inflation geplagt, was die Aussichten trübt und die Sorgen um die Konjunktur verstärkt.
Im August verzeichnete das Bauhauptgewerbe einen Anstieg des Umsatzes, der aufgrund der deutlich gestiegenen Baupreise um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 9,9 Milliarden Euro stieg. Allerdings blieb nach Bereinigung um die Inflation lediglich ein reales Plus von 0,1 Prozent übrig. In den ersten acht Monaten des Jahres gab es einen realen Umsatzrückgang von 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotzdem stieg die Beschäftigtenzahl im Bauhauptgewerbe im August um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Steigende Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr – besonders im Tiefbau
Auch im Vergleich zum August des Vorjahres stiegen die Bestellungen preisbereinigt um 17,5 Prozent, wobei der Tiefbau die Nase vorn hatte. In nominalen Zahlen, einschließlich der Preiserhöhungen, stiegen die Aufträge sogar um 21,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Herausforderungen durch steigende Zinsen und Inflation
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer Bemühung, die hohe Inflation zu bekämpfen, die Zinsen kräftig angehoben, was sich negativ auf die Bauindustrie auswirkt. Dies macht viele Bauvorhaben für Bauherren unrentabel, insbesondere vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Baupreise. Dies hat zu einer pessimistischen Stimmung in vielen Unternehmen geführt, wie das Ifo-Geschäftsklima im Wohnungsbau zeigt, das zuletzt den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991 erreicht hat. Die schwächelnde Baubranche hat mittlerweile auch Auswirkungen auf die Konjunktur. |
