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Özdemir fordert das Ende der importierten Waldzerstörung

17.12.2021

Der neue Bundeslandwirtschaftsminister unterstützt EU-Initiative zur Vermeidung von Entwaldung bei Agrarrohstoffen. Zudem berät der Agrar- und Fischereirat zu Versorgung in Krisenzeiten und Stärkung des Tierschutzes bei Legehennen.

Cem Özdemir, der neue Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, traf sich in Brüssel zum ersten Mal mit seinen europäischen Partnern zum EU- Agrar- und Fischereirat. Özdemir unterstützte klar einen Verordnungsentwurf der EU-Kommission, der Entwaldung und Waldschäden bei bestimmten Agrarrohstoffen verhindern soll.

„Wenn Wälder aktiv zerstört werden, dann ist das fatal für den Klimaschutz. Umso wichtiger ist es, auch die importierte Waldzerstörung in den Blick zu nehmen und zu verhindern. Denn Agrarrohstoffe wie Soja, Weizen oder Palmöl, die wir in Deutschland und Europa konsumieren, tragen weltweit zu Rodungen bei. Dem wollen wir ein Ende setzen, globale Lieferketten müssen entwaldungsfrei sein. Es ist gut, dass die Kommission mit dem Verordnungsentwurf der Aufforderung des Agrarrats nun folgt, das war ein überfälliger Schritt. Gleichzeitig muss unsere Zustimmung zu internationalen Handelsabkommen wie Mercosur künftig immer auch vom Schutz und Erhalt der bestehenden Waldflächen abhängen“, so der Bundesminister.

Auf dem Treffen stimmten die Minister auch den Ratsschlussfolgerungen für einen Notfallplan zur Gewährleistung der Lebensmittelversorgung und Ernährungssicherheit in Krisenzeiten zu. Bundesminister Özdemir betonte in der Plenarsitzung, die Corona-Pandemie habe im europäischen Lebensmittelhandel für Unruhe gesorgt und erinnerte an den damaligen Lkw-Aufstaus an der Grenze.

Die Versorgung sei jedoch immer gewährleistet gewesen. Der Minister fuhr fort: „Europa hat hier Teamwork und Standfestigkeit bewiesen. Mit dem Notfallplan wird dieser enge Austausch im Krisenfall nun institutionalisiert. Gerade in Sondersituationen müssen wir europäisch denken und klare Strukturen haben, um sofort reagieren zu können, wenn es zu Verzögerungen im Ablauf kommt. Dafür haben wir heute den Grundstein gelegt.“

Zudem wurde in Brüssel eine dänische Studie diskutiert, die ergab, dass – unabhängig von der Art des Betriebes – etwa 85 % der Legehennen Brustfrakturen erlitten. Die Ursache ist vermutlich hauptsächlich genetisch bedingt: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Züchtung hier eine wichtige Rolle zu spielen scheint.
Cem Özdemir: „Der Tierschutz hat für mich oberste Priorität. Wer sich das Recht nimmt, Tiere zu nutzen, hat auch die Pflicht, sie bestmöglich zu schützen. Die Ergebnisse der Studie sehen wir daher mit großer Besorgnis und nehmen sie sehr ernst. Dänemark werden wir dabei unterstützen, die genauen Ursachen für die Brustbeinbrüche umfassend zu untersuchen. Gleichzeitig werden wir auch in Deutschland prüfen, was wir hier tun können und müssen, um den Tierschutz zu stärken.“

  Quelle: www.agrar-presseportal.de


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