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deutscher Bau wieder im Gleis, Lichtblick in Spanien

26.05.2015

Arch-Vision-Prognose:

Die Konjunkturaussichten haben sich für die europäische Baubranche weiter verbessert. In Deutschland ist die Tiefphase aus dem Vorquartal überwunden: Der Markt wächst deutlich schneller als zuvor erwartet. Besonders positiv verläuft auch die Trendentwicklung in den vormaligen Krisenländern Spanien und Niederlande. Schlusslichter sind weiterhin Frankreich und Italien. Hier dürfte sich die Baukonjunktur nicht vor 2017 erholen. Das zeigt die jüngste Konjunkturbefragung von Arch-Vision am Puls der europäischen Bauaktivitäten: Für die aktuelle Q1 2015-Ausgabe des europäischen Architekten Barometers wurden 1.600 Architekten in acht europäischen Ländern befragt.

Die deutschen Architekten haben den leichten Wachstumseinbruch zur Jahresmitte 2014 hinter sich gelassen: Sowohl die Auftrags- als auch die Umsatzentwicklung der Architekten zog im ersten Quartal 2015 wieder deutlich an - so stark wie zum letzten Mal im zweiten Quartal 2011. Auch die Zuversicht ist hoch: So gingen Ende 2014 nur 5 Prozent der deutschen Architekten davon aus, dass sie im Verlauf von 2015 eventuell mit leeren Auftragsbüchern konfrontiert sein werden.

Dämpfende Faktoren im deutschen Hochbau sind nach wie vor die stagnierenden Baugenehmigungen. Dementsprechend verhalten sind auch die Konjunkturerwartungen der befragten Architekten: Dieser Indikator sank auch in der Q1-Befragung als einziger Barometerwert zum dritten Mal in Folge leicht ab. Arch-Vision erwartet deshalb weiterhin eine positive Entwicklung des deutschen Bauvolumens, jedoch mit weniger starken Wachstumsraten als noch vor fünf Jahren. 2015 soll das deutsche Bauvolumen um 1 Prozent und demgegenüber 2016 und 2017 nochmals um 2 Prozent anziehen.

Positiv sind die Aussichten für die Jahre 2015 bis 2017 auch für das Bauvolumen in Großbritannien und Polen (mit jährlichen Wachstumsaussichten zwischen 2 und 3 Prozent). Allerdings deutet sich auf dem britischen Markt ein Schwinden der Baugenehmigungen zum Ende des Prognosezeitraums hin ab und auch auf dem neubaulastigen polnischen Markt sind die negativen Genehmigungstrends als erste Warnzeichen zu werten.

Im konjunkturell derzeit vergleichsweise stabilen Belgien gibt es für 2015 bis 2017 bescheidene, aber stetige Chancen auf eine Steigerung zwischen 1 und 2 Prozent. Bemerkenswert ist die Entwicklung beim Beneluxnachbarn Niederlande: Seit Anfang 2014 haben sich Auftragslage, Stimmung und Umsatzaussichten bei den Architekten von Quartal zu Quartal stetig verbessert (und sind im Vergleich zu den Tiefwerten von Q2 2012 um über 100 Barometerwerte gestiegen). Auch die Verbraucherstimmung und das Geschäftsklima im niederländischen Baugewerbe deuten auf ein Ende der niederländischen Baukrise und deuten laut Arch-Vision bis 2017 auf jährliche Bauvolumensanstiege zwischen 2 und 4 Prozent.

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Grafik: www.bauinfoconsult.de / Arch-Vision

Auch in Spanien folgt die Architektenkonjunktur der erholten Gesamtwirtschaft: Seit 5 Quartalen in Folge haben sich die Aussichten der Architekturbranche laufend verbessert. Dennoch bleibt die holprige Entwicklung der Baugenehmigungen und die hohe Quote der abgesagten Bauprojekte ein Problem für die Baukonjunktur. Immerhin dürfte der Abwärtstrend beim Bauvolumen 2015 zum Halt kommen (+/-0 Prozent) und danach bescheiden, aber stetig wachsen (um 1 bis 2 Prozent bis 2017).

In Frankreich verschlechtert sich die Stimmung der Architekten zunehmend und auch die Marktentwicklung verläuft schleppend. Hier erwartet Arch-Vision für 2015 (-3 Prozent) und 2016 (-1 Prozent) einen weiteren Markteinbruch, der erst 2017 vorläufig gestoppt werden könnte (+/-0 Prozent).

In Italien bleiben die Aussichten für 2015 trotz stabiler Stimmung und steigenden Genehmigungszahlen durchwachsen (-4 Prozent). Erst, wenn die genehmigten Projekte mehrheitlich in den Bau kommen, ist eine weniger negative Entwicklung zu erwarten (2016 bis 2017: zwischen -2 und -1 Prozent).

Diese und viele weitere Ergebnisse und Trends zu den europäischen Baumärkten findet man im europäischen Architektenbarometer, einer internationalen Untersuchung, die unter 1.600 Architekten in Europa erhoben wird. Die Studie wird in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen viermal im Jahr von Arch-Vision durchgeführt. Neben Indikatoren für die Vorhersage des europäischen Bauvolumens wird jedes Quartal ein Thema in den Mittelpunkt gestellt. In Q1 2015 lautete das Thema "Lieblingsmarken". Architekten können nicht nur als verlässliche Quelle für Informationen zur künftigen Baukonjunktur verwendet werden, sondern ihre Rolle ist überhaupt zentral, da sie großen Einfluss darauf haben, wie Projekte gebaut und welche Materialien verwendet werden.

  Quelle: www.bauinfoconsult.de


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