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Die Baubranche auf dem Weg zur Klimaneutralität

05.01.2022

Die Klimaziele in Europa sind groß. Europa könnte in absehbarer Zeit sogar der weltweit erste klimaneutrale Kontinent werden. Der diesjährige Klimagipfel in Glasgow hat gezeigt, dass das Erreichen dieser Ziele möglich ist. Allerdings ist dafür die Zusammenarbeit verschiedener Staaten und auch verschiedener Branchen notwendig. Die Baubranche ist sicherlich eine der größten Industrien, die zur Klimaneutralität beitragen kann.
Der Grüne Deal sieht vor, dass der europäische Kontinent bis 2050 klimaneutral sein wird – in nur 28 Jahren. Was also muss sich in dieser Zeit in der Baubranche verändern, um diese klimaneutral zu gestalten?

Nachhaltiges Bauen
Die Klimaziele können nicht erreicht werden, wenn nicht nachhaltig gebaut wird. Darüber sind sich die Experten einig. Änderungen sind erforderlich – sowohl in Bezug auf die Technologie, als auch auf die Organisationsart der Bauarbeiten und auf die Sensibilisierung aller Teilnehmer eines Investitionsprozesses. Die Baubranche hat bereits große Schritte im Bereich des nachhaltigen Bauens unternommen. Mit zunehmender Digitalisierung und klimaeffizienten Start-Ups und neuen Lösungen wird immer mehr auf den ökologischen Fußabdruck geachtet und zukünftige Klimaziele werden bereits bei der Planung neuer Projekte mitbedacht. Doch was ist mit bereits durchgeführten Projekten? Mit Bestandsgebäuden und Altbauten?

Klimafreundliches Sanieren
Unter 10 Schwerpunkten des europäischen Grünen Deals steht an dritter Stelle die Renovierung von Gebäuden. Hierbei handelt es sich um einen der jetzt stärksten Trends im Bauwesen. Berechnungen zufolge ist jedes dritte Gebäude in der Europäischen Union mehr als 50 Jahre alt, etwa 75% davon sind nicht energieeffizient. Das muss sich ändern. Renovierung und Energiesanierung von Gebäuden sind die einzige Lösung, die den enormen Energieverbrauch verringern kann. Nicht zu vergessen ist dabei, dass Renovierung nicht nur von Vorteil aus der Perspektive des Umweltschutzes ist, sondern einen Wert in Bezug auf den Abbau der Energiearmut darstellt.

Ökologisches Recycling
In der Ökologie wichtig ist nicht nur die Senkung des aktuellen Energievebrauchs, sondern auch eine Möglichkeit für die Schaffung der Wirtschaft mit dem möglichst geschlossenen Kreislauf, in dem die Abfallmengen minimiert und die Abfälle maximal verarbeitet werden können. Wertstoffe wie Aluminium beispielsweise können nahezu unbegrenzt und ohne Qualitätsverlust recycelt werden. Im Bau könnten sie daher noch mehr Verwendung finden. Auch neue Technologien und Baumaterialien tragen immer mehr zu einer lückenlosen und umfassenden Kreislaufwirtschaft bei.

Unterstützung durch die Politik
Die neue Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat sich bereits zu der klimaneutralen Zukunft der Baubranche geäußert. Sie will den geplanten umfassenden Wohnungsneubau in Deutschland ökologisch ausgestalten. Beim Bauen sei ein Aufbruch nötig, und Deutschland bräuchte eine ökologische Bauhausbewegung. Auch wenn manche Sorge hätten, dass das Bauen dann teuer werde, dürften Bauen und Klimaschutz nicht gegeneinanderstehen, sondern entsprechende Lösungen müssten konsequent erarbeitet werden.

  Quelle: www.architekturzeitung.com


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