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Gebäude: CO2-Steuer zum 1. Januar 2022 erhöht

10.01.2022

Steigende Attraktivität von Gebäudesanierungen

Zum 1. Januar 2022 wurde die im letzten Jahr eingeführte CO2-Abgabe von 25 auf 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) erhöht. Sie erhöht die Strom- und Kraftstoffkosten im Transport- und Bausektor. So müssen beispielsweise Heizölverbraucher jetzt zusätzlich 1,6 Cent pro Liter Heizöl versteuern. Damit ist der Preis für Treibhausgase von 7,9 Cent auf 9,5 Cent pro Liter gestiegen.

Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Bis 2025 werden die Preise jährlich erhöht, danach ist von einer weiteren Erhöhung der Steuer auszugehen. Besitzer eines Altbaus mit einer Fläche von 150 m² und einem Verbrauch von 3.000 Liter Heizöl müssen von 2021 bis 2025 Kosten in Höhe von insgesamt rund 1.800 Euro aufschlagen. Berücksichtigt man die Lebensdauer der Anlage fossiler Heizung, in der Regel 20 Jahren und mehr, entstehen künftig Mehrkosten von 21.000 bis 26.000 Euro. Frank Hettler von Zukunft Altbau empfiehlt, künftig beim Heizungstausch auf erneuerbare Energien zu setzen. Sie sind von der Abgabe nicht betroffen. Auch Maßnahmen zur energetischen Verbesserung tragen zur Kostensenkung bei.

Der CO2-Preis stieg zum 1. Januar 2021 für fossile Brennstoffe wie Gas, Flüssiggas und Heizöl, aber auch für fossile Kraftstoffe wie Benzin und Diesel. Nach der diesjährigen Erhöhung steigt der CO2-Preis 2023 wieder auf 35 Euro pro Tonne CO2, 2024 auf 45 Euro und 2025 auf 55 Euro. Umgerechnet auf den Liter Heizöl betrug der Mehrpreis damals 17,4 Cent. Die Preise beinhalten keine 19% Mehrwertsteuer. Für 2026 wurde ein Preiskorridor mit einem Mindestpreis von 55 Euro/Tonne und einem Höchstpreis von 65 Euro festgelegt. Danach werden weitere Steigerungen folgen; Ihre Höhe ist noch unklar.

Szenario verdeutlicht mögliche Mehrkosten

Eine neue Studie des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes vom Oktober 2021 ermittelt, welche Mehrkosten am 2027 anfallen können. Vier Institute - das Öko-Institut, das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien IREES und das Thünen-Institut - führten die Umfrage durch. Prognoseberichte werden mit den zuständigen Bundesministerien abgestimmt. Für den Zeitraum ab 2027 gehen die Autoren von einer jährlichen Preiserhöhung von 15 Euro aus. Die CO2-Abgabe steigt 2027 auf 80 Euro an und beträgt 2040 275 Euro pro Tonne CO2, eine Sanierung mit einer Ölheizung wird sich in den nächsten 20 Jahren auf rund 26.000 Euro belaufen. Dies berechneten Experten von Zukunft Altbau.

Bei einer Gasheizung im Eigenheim fallen noch rund 21.000 Euro Mehrkosten für die CO2-Abgabe an. Der Einsatz von Wärmepumpen oder Pelletheizungen ist jedoch im Baubereich nicht von der CO2-Abgabe betroffen. Ob erneuerbares Heizen oder fossile Brennstoffe, man sollte die energetische Sanierung immer im Blick behalten, rät Tina Götsch vom Verband der Regionalen Energieagenturen Baden-Württemberg (rEA BW eV):„Damit sind Maßnahmen am und im Gebäude gemeint, etwa eine gute Dämmung der Gebäudehülle und ein hydraulischer Abgleich der Heizung.“

Dadurch werden auch Heizkosten und CO2 für fossile Heizsysteme reduziert. Darüber hinaus bereiten energetische Sanierungen Häuser auf die Nutzung erneuerbarer Energien vor, indem die zum Heizen erforderliche Temperatur gesenkt wird. Dies ist für Wärmepumpen und Co. wichtig, da diese bei niedrigen Temperaturen oft viel effizienter und rentabler sind.

CO2-Abgabe: Ein Grund für das Sanieren

Fazit: Eine CO2-Steuer wird die Energiekosten in Zukunft deutlich erhöhen, insbesondere für unsanierten Gebäuden, die mit Ölfeuerung und Erdgas beheizt werden. Einfamilienhäuser mit erneuerbarer Energie sind daher deutlich attraktiver. Frank Hettler von Zukunft Altbau sagte: „Die weiter steigende CO2-Abgabe ist ein Grund mehr für eine energetische Sanierung“.

Übrigens: Der Staat nimmt dem Eigentümer einen Großteil der Sanierungskosten ab. Die Finanzierung der gesamten Nachrüstungsenergie kann bis zu 50 Prozent betragen.

  Quelle: www.soll-galabau.de


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