Klara Geywitz, die neue Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hat den Anspruch, die Bauindustrie in den kommen vier Jahren deutlich zu stärken. So soll der soziale Wohnungsbau gefördert werden.
"Wir haben das Ziel, dass wir die ganze Legislaturperiode über die Bauwirtschaft anziehen wollen", so Geywitz im phoenix-Interview am Rande des SPD-Parteitags. "Ich will den Dialog suchen mit der Bauindustrie, weil wir einen großen Überhang haben an Wohnungen, die zwar schon genehmigt sind, aber noch nicht gebaut werden und da brauchen wir Tempo."
Ein Dialogprozess von großem Umfang müsse hierfür mit der Bauwirtschaft geführt werden, ebenso bedürfe es der Sicherung langfristiger Investitionen in die Bauindustrie. "Wir brauchen ein Bündnis für bezahlbares Wohnen in Deutschland und ein Signal der Verlässlichkeit, weil die Bauindustrie muss Kapazitäten aufbauen, um die zwei großen Ziele mehr Bauen und klimagerechtes Bauen verwirklichen zu können." Dazu gebe die Bauministerin eine klare Botschaft: "Das ist kein einmaliger Kraftakt, sondern eine dauerhafte Steigerung des Wohnungsbaus in der Bundesrepublik."
Geywitz erklärt weiter, die Herausforderungen bei der Entwicklung neuen Wohnraums seien vielseitig. "Die Auslastung der Bauindustrie ist hoch, aber ich denke, man kann sie steigern." Ebenso führt sie die aktuellen Schwierigkeiten der Baustoffknappheit an, ein weiterer Punkt, der ihr besorgniserregend erscheint. "Das ist manchmal ein Grund, warum Aufträge nicht umgesetzt werden, weil einfach das Material nicht vorhanden ist. Da braucht es eine Perspektive." Das klimagerechte Bauen sei jedoch die größte Hürde. "Das wird eine große Herausforderung, denn wenn so viel gebaut wird, wird dafür extrem viel Energie benötigt. Das kann aber auch ein Innovationsschub für die ohnehin schon sehr hochqualitativ arbeitende deutsche Bauindustrie sein", so Geywitz.
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