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Neubau oder Modernisierung?

17.12.2021

Wenn Bauherren und Investoren in klimaeffiziente, sogenannte “grüne” Bauprojekte investieren wollen stehen sie vor folgender Frage: Sollen sie in die Modernisierung bestehender Gebäude oder doch eher in einen Neubau investieren?

Eindeutige Antworten gibt nun eine Analyse. Doch ebenso zeigt sie auch, dass ein bestimmter Wert im Neubau und bei Modernisierungen CO2-Emissionen erhöht. In Sachen CO2-Einsparung liegt die Modernisierung bestehender Gebäude weit vorne. Dies sind die Ergebnisse einer Analyse der Investmentgesellschaft Franklin Templeton Investments. Für jede emittierte Tonne Kohlendioxid würden durch Modernisierungsmaßnahmen im Bestand 0,36 Tonnen CO2 eingespart.

Bei Neubauprojekten werden dagegen nur 0,07 Tonnen CO2 eingespart. Somit bietet die Modernisierung das größte CO2-Einsparpotenzial, selbst wenn dieselbe Investition als Basis für Neubauten verwendet wird. Für Marcus Weyerer, ETF-Investment-Strategist bei Franklin Templeton Investments, sind Investitionen in Modernisierungen sowie Neubauten vertretbar. Laut seiner Analyse würden mit einer Investition von 10 Millionen Euro insgesamt 786 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Dies entspricht laut Weyerer dem jährlichen Stromverbrauch von 571 Haushalten in Europa.

Stahl- und Zementproduktion behindert CO2-Einsparung

Ein Problem bleibt jedoch bei Bauprojekten, sowohl bei der Modernisierung als auch beim Neubau, bestehen: Die Herstellung von Materialien. Beim Bauen wird oft viel CO2 verbraucht. So werden beispielsweise bei der Herstellung von Zement und Stahl nach traditionellen Verfahren besonders große Mengen Kohlendioxid emittiert, erklärt Weyerer. Ohne die Dekarbonisierung, also Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes, dieser Produkte könnten im Bausektor nur moderate CO2-Einsparungen erzielt werden.

Weitere CO2-Einsparungen im Bausektor werden enorm wichtig sein. Global-Status-Report for Buildings and Construction aus dem Jahr 2019 verursacht der Sektor 39 % der gesamten energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen. Gleichzeitig macht der Sektor über alle Branchen hinweg 36 % des Endenergieverbrauchs aus.

Klimafreundliche Immobilien sollen transparenter werden

Um eine sinnvolle Investition zu tätigen, müssen Anleger bewerten, wie nachhaltig ihre Geldanlage in grüne Immobilien sind. Aus diesem Grund sollten die beteiligten Fonds mehr Informationen als bisher bereitstellen. Einerseits sollten sie deutlich machen, wie viel Geld sie in den Neubau grüner Immobilien investieren und wie viel sie für die Modernisierung ausgeben. Gleichzeitig müssen sie Angaben zu den Emissionen aus der Herstellung der eingesetzten Materialien machen. Wenn für ein Projekt bestehende Gebäude abgerissen werden, fallen ebenfalls erhebliche Emissionen an. Weyerer forderte auch, dass bei der Umsetzung grüner Investitionen die Standards für grünes Bauen eingehalten werden.

  Quelle: www.meistertipp.de


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