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Rekordeinnahmen durch Emissionshandel in 2021

12.01.2022

Über 12 Milliarden Euro erwirtschaftet

Das Europäische Emissionshandelssystem (EUETS) hat dem Bund im Jahr 2021 Auktionserlöse in Höhe von 5,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit sind die Einnahmen mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Außerdem wurden durch den Verkauf von Zertifikaten beim neuen nationalen Emissionshandelssystem (nEHS), das seit 2021 die Sektoren Wärme und Verkehr umfasst, rund 7,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die kombinierten Einnahmen beider Systeme belaufen sich damit für 2021 auf rund 12,5 Milliarden Euro und gehen an den Energiefonds und Klima (EKF). Sie eröffnen neue Möglichkeiten der staatlichen Förderung von Klimaschutzmaßnahmen und dienen auch der teilweisen Stabilisierung der Stromkosten in Deutschland.

„Die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung leisten einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der Energiewende, finanzieren Klimaschutzprojekte und werden außerdem zur Entlastung der Verbraucher genutzt. Damit zeigen wir, dass ⁠Klimaschutz⁠ und sozialer Ausgleich Hand in Hand gehen können. Dies kann und muss auch mit weiter steigenden CO₂-Preisen möglich sein“, sagte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (⁠UBA⁠).

EUETS hat sich seit 2005 das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen aus Kraftwerken, Industrieanlagen und seit 2012 auch aus dem Flugverkehr innerhalb Europas zu begrenzen. Im Jahr 2021 wurden an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig rund 101 Millionen Emissionsberechtigungen im Gesamtwert von mehr als 5,3 Milliarden Euro für Deutschland versteigert. Aufgrund einer Reduzierung der maximalen Gesamtzahl der tauschfähigen Zertifikate („Limit“) im Emissionshandel, d. h. einer Reduzierung um sechs Millionen Emissionsberechtigungen gegenüber dem Vorjahr (2020: rund 107 Millionen).

Gleichzeitig stieg der Umsatz jedoch um mehr als zwei Milliarden Euro (2020: 2,66 Milliarden Euro), was auf einen Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes pro Quote zurückzuführen ist. Dieser ist von 24,61 Euro im Jahr 2020 auf 52,50 Euro im Jahr 2021 gestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Seit Auktionsbeginn im Jahr 2010 lag der Höchstpreis in einer deutschen Auktion am 17. Dezember bei 82,25 Euro.

Zusätzlich zu EUETS, startete 2021 in Deutschland das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) für die Bereiche Wärme und Verkehr, um dort den klimaschädlichen CO₂-Ausstoß zu senken.

Bis 2022 werden zunächst nur die Primärkraftstoffe Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssigkeiten und Erdgas Teil des nEHS sein, ab 2023 alle anderen Kraftstoffe inklusive Kohle. Laut nEHS gilt zunächst bis 2025 eine gesetzliche Pauschale. Das Paket an nEHS-Zertifikaten und damit einer Tonne CO₂ startet 2021 bei 25 Euro, wird 2025 sukzessive auf 55 Euro erhöht und ab 2026 versteigert. Seit Verkaufsstart Anfang Oktober 2021 insgesamt An der EEX wurden rund 287 Millionen nEHS-Zertifikate zu einem Festpreis von 25 Euro im Gesamtwert von rund 7,2 Milliarden Euro verkauft.

Alle Einnahmen aus EUETS und nEHS gehen an den Energie- und Klimafonds (EKF). Der Fonds fördert Klimaschutzmaßnahmen, darunter erneuerbare Energien, Investitionen in Energieeffizienz, nationale und internationale Klimaschutzprojekte, elektromechanische und nationale Aktionsplanerweiterung Energieeffizienz. Im Geschäftsjahr 2021 flossen ebenfalls 4,7 Milliarden Euro von der EKF ein. Euro aus nEHS-Erlösen werden zur Reduzierung der EEG-Umlage verwendet. Subventionen trugen dazu bei, den Anstieg der Strompreise in Deutschland zu begrenzen. Die Reduzierung der EEG-Umlage direkt aus den Erlösen beträgt 1,37 ct/kWh für 2021.

Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) des UBA ist für die Durchführung des nationalen Emissionshandels. Für den Vertrieb der jeweiligen nEHS-Lizenzen und -Zertifikate ist die Leipziger Energiebörse EEX zuständig.

  Quelle: www.umweltbundesamt.de


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