Nach zehn Monaten kaum Veränderung
Die Auftragslage ist gut, doch das Umsatzwachstum weiterhin unbefriedigend. Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg verzeichnete in den ersten 10 Monaten dieses Jahres ein leichtes Umsatzplus von nur 0,7 % gegenüber dem Jahr 2020. Generell stieg der Umsatz von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten auf 11,4 Mrd. Euro zum Jahresende. Der Wohnungsbau legte um 1,9 % und der Wirtschaftsbau um 2 % zu. Im Gegensatz dazu gingen die Umsätze im Hochbau um 5 % und im Straßenbau um 1,5 % zurück.
Auf dem Land beklagen sich Straßenbauunternehmen vor allem über die deutlichen Investitionszurückhaltung der Kommunen aber auch die Verzögerungen bei der Vergabe von Aufträgen seitens der Autobahn GmbH des Bundes sorgt für ein betrübtes Gemüt. Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, kommentierte: „Bei der Autobahn GmbH ist reichlich Geld vorhanden, es kommt nur nicht auf die Straße“. Die Kommunen aber, bekamen zusätzliche Corona-Hilfspakete für ihre Investitionen durch das Land. “Trotzdem wurden in diesem Jahr viele planfestgestellte Sanierungsprojekte im Bereich der kommunalen Infrastruktur nicht ausgeschrieben.”, so Möller.
Einen spürbaren Aufschwung gibt es allerdings bei den Aufträgen. Dafür verantwortlich sind aber andere Baubereiche. Allein im Oktober stieg die Nachfrage um 57,4 %, unter anderem aufgrund von großen Neuaufträgen für den Bau von Gewerbebauten.
Von Januar bis Oktober 2021 stieg der Auftragseingang in allen Bausparten um 15,3 %. Etwa die Hälfte des Auftragsvolumens stammt aus dem Wirtschaftsbau. Offenbar ist die Trendwende nach mehrmonatigem Zögern aufgrund erheblicher Lieferengpässe in der Branche gelungen. Thomas Möller setzt derzeit auf eine starke und nachhaltige Nachfrage und einen gewissen Nachholeffekt in der verarbeitenden Industrie: „Wir hoffen, dass die wiederbelebte Investitionsbereitschaft trotz unsicherer Coronalage kein kurzes Strohfeuer bleibt. Die Bauwirtschaft hat auch in diesem Jahr wieder mehr Personal aufgebaut und ist auf jeden Fall leistungsfähig, um die gestiegene Nachfrage zu stemmen.“ |
