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Wie wird die Baubranche digital?

05.01.2022

Digitalisierung ist aus der deutschen Industrie nicht mehr wegzudenken. Auch die Baubranche, die Anfangs noch als eine rein analoge Branche galt, wird zunehmend digitaler und profitiert von den zahlreichen Vorteilen des technischen Fortschritts. Durch digitale Prozesse können nicht nur Pandemien bestritten werden, wie es die letzten zwei Jahre gezeigt haben. Digitalisierung ist auch ein wichtiger Faktor bei der Bekämpfung des Klimawandels und des im Bau vorherrschenden Fachkräftemangels. Wie aber kann Digitalisierung am besten branchenweit implementiert werden? Welche Faktoren sind entscheidend, um die Baubranche auf die nächste digitale Ebene zu heben?


Verständlichkeit
Gerade mit Blick auf den demografischen Wandel und die Überalterung in der Bauindustrie wird es immer wichtiger, eine anwenderbezogene Digitalisierung als Erfolgsfaktor zu nutzen. Digitalisierungsprojekte müssen dafür jedoch verständlich vermittelt werden, etwa indem man den Gebrauch von komplizierten Fachbegriffen und Fremdworten vermeidet und leicht verständliche Sprache nutzt.
Künstliche Intelligenz (KI) ist beispielsweise ein Bereich, der sehr groß und nur schwer greifbar ist. So stellt sich besonders in der Bauindustrie die Frage, was mit KI überhaupt genau gemeint ist. Für die Branche empfiehlt es sich daher, zunächst den konkreten Nutzen hinter dem Begriff zu beschreiben, also beispielsweise die konkreten Arbeitserleichterungen, die sich dank KI-Methoden etwa in der Bauplanung ergeben können. So kann KI zum Beispiel bei der Foto- oder Datenmustererkennung unterstützen, wenn man nur weiß wie und wofür sie angewendet werden kann.

Normalität
Unternehmen in der Bauindustrie sollten trotz aller Neuerungen und Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung bewusst eine gewisse Normalität im Umgang mit den damit verbundenen Entwicklungen und Trends bewahren. Das kann auch bedeuten, alle in diesem Zusammenhang benutzen Begriffe in deutscher Sprache zu halten und ganz bewusst auf Fremdwörter, komplexe Fachbegriffe oder irritierende Bezeichnungen zu verzichten.
Zu der Normalität von heute gehört auch ein Verständnis für das Neue und die Transformationen der eigenen Branche. Hilfreich für die Wahrung der Normalität ist beispielsweise das Konzept der nutzungsorientierten Gestaltung von digitalen Anwendungen, bei dem Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt stehen. An Neuerungen interessierte Unternehmen können sich so gezielt eine nutzungsorientierte Entwicklung von digitalen Lösungen zunutze machen. Haben ihre Angestellten auf der Baustelle zum Beispiel keinen festen Arbeitsplatz, ergibt es wenig Sinn, ihnen eine Software anzubieten, die nur auf dem Desktop funktioniert.

Transparenz
Eine offene Kommunikation ist wichtig, um für mehr Transparenz zu sorgen, gerade wenn es um den technologischen Wandel hin zu einer starken Vernetzung, Konnektivität und Standardisierung geht. Dieser Wandel kann nur von Menschen getragen werden, die dieser Transparenz offen entgegenblicken und in ihr keine Gefahr, sondern eine Chance sehen.
Hier gibt es in der Branche ein besonders großes Potenzial. Denn sowohl Mitarbeitende als auch Auftraggebenden teilen in der heutigen Welt den Wunsch einer gemeinsamen, standardisierten Datenumgebung. Hierfür sind digitale Plattformlösungen ein bedeutender Schritt in Richtung der Zukunft gemeinschaftlichen Bauens.

  Quelle: www.ingenieur.de


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