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«Grüner Wandel» erfordert verstärkte Massnahmen im Bereich nachhaltige Mineralien und Metalle

05.09.2023

Zwei aufeinanderfolgende Veranstaltungen in Genf im September beleuchten die zentrale Bedeutung der übermäßigen Nutzung natürlicher Ressourcen im Kontext des Klimawandels.

 

Industrie Maschine

 

Bei Diskussionen über den Klimawandel bleibt oft ein wesentlicher Faktor unbeachtet: die übermäßige Nutzung und Gewinnung natürlicher Ressourcen. Zwei aufeinanderfolgende Veranstaltungen im September in Genf, das World Resources Forum 2023 in Zusammenarbeit mit der Empa, der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und dem International Resource Panel (IRP) sowie das UNEP Intergovernmental Meeting on Minerals and Metals, rücken genau dieses Thema in den Fokus.

Bedeutung von Mineralien und Metallen im grünen Wandel

Mathias Schluep, Geschäftsführer des World Resources Forum (WRF), betont die essentielle Rolle von Mineralien und Metallen in Schlüsselindustrien für den grünen Wandel wie Energie, Bauwesen, Mobilität und Elektronik. Er betont, dass ein nachhaltiger, langfristiger Umgang mit diesen Ressourcen unverzichtbar ist, um einen echten grünen Wandel zu ermöglichen. Patrick Wäger von der Empa fügt hinzu, dass der Übergang zu erneuerbaren Energien eine große Menge an Rohstoffen erfordert, von denen einige als kritisch betrachtet werden. Es sei entscheidend, die Dynamik von Energie- und Materialübergängen zu verstehen und zu lenken, um die Belastungsgrenzen der Erde zu respektieren.

Mineralien und Metalle für saubere Energiewende

Für den Übergang zu sauberer Energie und einer grünen Wirtschaft sind Mineralien und Metalle von zentraler Bedeutung. Beispielsweise erfordert ein typisches Elektroauto sechsmal so viele mineralische Rohstoffe wie ein Verbrennungsmotor-Auto, darunter Kupfer, Graphit, Kobalt und Nickel für das Batteriesystem. Auch Offshore-Turbinen enthalten große Mengen Kupfer. Die Gewinnung dieser Rohstoffe ist jedoch ressourcenintensiv und hinterlässt große Mengen Abraum.

Herausforderungen der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung

Jährlich werden weltweit 150 Milliarden Tonnen Gestein abgebaut, um 65 Milliarden Tonnen mineralische Produkte herzustellen. Diese Prozesse generieren 72 Milliarden Tonnen Abraum und 13 Milliarden Tonnen Aufbereitungsrückstände. Die globale Nachfrage nach kritischen Rohstoffen wird bis 2040 voraussichtlich vervierfachen. Internationale Unternehmen investieren stark in Rohstoffe, stoßen aber auf Nachhaltigkeitsprobleme bei großen Bergbauprojekten, die oft in entlegenen Gebieten wie den Anden oder der Arktis liegen.

Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit

Die Gewinnung und Verarbeitung von Material-Ressourcen tragen zu Biodiversitätsverlust, Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung bei. Die Energiewende und der Infrastrukturausbau könnten diese Umweltprobleme weiter verschärfen. Die Schweiz hat gemeinsam mit anderen Ländern eine Resolution zur nachhaltigen Ressourcennutzung initiiert. Da Wertschöpfungsketten global sind, erfordern nachhaltige Lösungen eine intensive internationale Zusammenarbeit.

Empa: Forschung für nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Die Empa, ein Forschungsinstitut des ETH-Bereichs, setzt sich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Mineralien und Metallen ein. Die Wiederverwendung, Wiederverwertung und das Recycling versprechen umweltpolitische Vorteile. Ein Übergang zu ressourceneffizienter und kreislauforientierter Wirtschaft kann zu höherer Rückgewinnungsrate von Rohstoffen, geringerer primärer Rohstoffgewinnung und nachhaltiger Ressourcennutzung führen.

Die Herausforderungen der Ressourcennutzung und -verarbeitung erfordern internationale Kooperationen und sektorübergreifende Innovationen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/gruener-wandel-erfordert-verstaerkte-massnahmen-im-bereich-nachhaltige-mineralien-und-metalle/


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