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«Grüner» Asphalt: ein Meilenstein zum klimaverträglichen Strassenbau

22.08.2023

Basel-Stadt setzt auf CO2-negativen Asphalt mit Pflanzenkohle, um den CO2-Fussabdruck im Strassenbau zu verringern und Treibhausgas-Emissionen zu kompensieren.

 

grüner Asphalt

Bild: Kanton Basel-Stadt

 

Das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt hat gemeinsam mit einem Basler Institut für Baustofftechnologie einen CO2-negativen Asphalt entwickelt. Dieser innovative Asphalt bindet durch den Einsatz von Pflanzenkohle mehr CO2, als er bei seiner Herstellung verursacht. Der hochwertige Strassenbelag zielt darauf ab, den CO2-Fussabdruck im Basler Strassenbau deutlich zu reduzieren. Jährlich könnten damit rund 450 Tonnen mehr CO2-Äquivalent dauerhaft in den Basler Strassen gebunden werden, als die Asphalt-Produktion verursacht.

Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität als Ziel

Bis 2037 strebt Basel-Stadt an, die Treibhausgas-Emissionen auf Kantonsgebiet auf Netto-Null zu senken. Allerdings verursacht herkömmlicher Asphalt im Strassenbau Treibhausgas-Emissionen. Dennoch erfüllt Asphalt die Anforderungen für befahrene Strassen. Deshalb beabsichtigt der Kanton, Strassen nur bei Bedarf zu sanieren und Asphalt sparsam, rückbaubar und sortenrein einzusetzen und wiederverwenden. Pflanzenkohle-beigemischter Asphalt, bekannt als "grüner" Asphalt, soll helfen, den CO2-Fussabdruck des Basler Strassenbaus zu verringern.

Einblick in die Produktion von CO2-negativem Asphalt

In Basel produziert das Industrielle Werke Basel (IWB) zertifizierte Pflanzenkohle aus Grüngut unter Sauerstoffausschluss. Die freigesetzte Wärme wird für das Fernwärmenetz genutzt. Die resultierende Pflanzenkohle besteht aus dem Kohlenstoffanteil des CO2, das die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben das Tiefbauamt Basel-Stadt und das Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel AG Asphaltmischungen mit unterschiedlichem Pflanzenkohleanteil entwickelt und getestet.

Praktische Umsetzung und positive Resultate

Seit 2022 hat das Tiefbauamt Basel-Stadt den CO2-negativen Asphalt auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz erprobt. Eine 450 Quadratmeter grosse Testfläche erhielt eine Tragschicht aus 50 Prozent Recyclingasphalt und 2 Prozent Pflanzenkohle. Die Ergebnisse waren überaus positiv: Eine Tonne der neuen Asphaltmischung bindet dauerhaft ein Äquivalent von 50 Kilogramm CO2. Insgesamt wurden auf der Testfläche rund anderthalb Tonnen CO2 mehr gebunden, als bei der gesamten Gewinnung, Herstellung, dem Transport und Einbau freigesetzt wurden.

Zukünftige Anwendung und Ausblick

Der nächste Schritt besteht darin, die Herstellung der Mischung mit Pflanzenkohle in Zusammenarbeit mit regionalen Belagsmischwerken zu vereinfachen. Die Tiefbauämter von Basel-Landschaft und Basel-Stadt werden ihr Wissen und ihre Erfahrungen kontinuierlich austauschen. Das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt beabsichtigt, Pflanzenkohle-Asphalt bei notwendigen Strassensanierungen flächendeckend einzusetzen. Basierend auf dem durchschnittlichen Bauvolumen der letzten Jahre könnte der Kanton Basel-Stadt somit jährlich rund 1'250 Tonnen CO2-Äquivalent dauerhaft in seinen Strassen binden – rund 450 Tonnen mehr, als durch die Asphalt-Produktion verursacht werden.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/gruener-asphalt-ein-meilenstein-zum-klimavertraeglichen-strassenbau/


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