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„Zeitenwende im Wohnungsbau“

08.05.2023

Konkrete Vorschläge zur raschen Ankurbelung des Wohnungsbaus

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Die aktuelle Zeitenwende ist auch im Wohnungsbau angekommen, so Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. Er betonte, dass die Politik auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sich schnell darauf einstellen müsse, um den Wohnungsbau zu stärken, bevor es zu Personalabbau oder Insolvenzen kommt. Bei der Immo-Lounge des Verbandes in Frankfurt wurden zahlreiche konkrete Vorschläge zur Ankurbelung des Wohnungsbaus diskutiert.

Steuerliche Anreize als Unterstützung 

Zu den Vorschlägen gehörten auch steuerliche Anreize, wie ein Verzicht auf die Grunderwerbsteuer beim erstmaligen Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum. Dies könne Menschen motivieren, Wohnraum zu schaffen, wovon vor allem die unverzichtbare Gruppe der privaten Haushalte profitiere. In Hessen stammten rund 59 Prozent aller Investitionen in den Wohnungsbau von privaten Haushalten, während dieser Anteil in Rheinland-Pfalz bei 75,6 Prozent liege.

Auch institutionelle Anleger dürfen nicht vergessen werden. Durch ein direkt abzugsfähiges Disagio zur Verringerung der Darlehenslast könnten sie motiviert werden, mehr in den Wohnungsbau zu investieren. Selbstgenutzte Neubauwohnungen und Wohnungen von Anlegern seien zudem ein wichtiger Beitrag, um den Mietmarkt zu entlasten. Wer seine bisher bewohnte Wohnung frei macht, schafft Raum für neue Nutzer. Auch die Förderung müsse verstärkt und an die konjunkturelle Entwicklung angepasst werden.

Verfügbare Baugrundstücke als wichtiger Hebel 

Ein wichtiger Hebel zur Stärkung des Wohnungsbaus seien nach wie vor die verfügbaren Baugrundstücke. Das Land könne die Kommunen bei der Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau unterstützen, da diese auch noch viele andere Aufgaben bewältigen müssten. Gleichzeitig hätten viele Kommunen den Eindruck noch nicht verstanden, dass die Zeitenwende auch beim Wohnungsbau angekommen sei, so Lipka.

Schnelle politische Entscheidungen notwendig 

Lipka betonte, dass politische Entscheidungen zur Stärkung des Wohnungsbaus noch in diesem Jahr nötig seien, andernfalls bestehe die Gefahr der Kurzarbeit oder schlimmstenfalls von Entlassungen oder Insolvenzen in der Bauwirtschaft. Seit dem vorigen Jahr seien die Preise für Neubauten und die Inflation dramatisch gestiegen, die Zahl der Bauanträge und Baufertigstellungen hingegen ebenso dramatisch gesunken. Die schlechter werdenden konjunkturellen Rahmenbedingungen machten die Bauberufe langfristig weniger attraktiv. Gingen qualifizierte Arbeitsplätze aber erst einmal verloren, verlöre die Branche auch nach einem erneuten Anspringen der Baukonjunktur die Möglichkeit, die Versäumnisse kurzfristig aufzuholen. Viele Mitglieder hätten sich daher in einer aktuellen Befragung für eine vorübergehende Verringerung des energetischen Standards vom KfW 40 zurück zum geförderten KfW 55 Haus ausgesprochen. Lipka betonte, dass im Interesse der Menschen, die Wohnraum benötigen, alle gemeinsam und schnell Lösungen finden müssten, um den Wohnungsbau wieder attraktiv zu machen.

 

  Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/landesverband-freier-immobilien-und-wohnungsunternehmen-in-hessen-rheinland-pfalz-saarland/zeitenw


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