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„Zukunftsgrün“: Mehr Grün, weniger Hitze

04.09.2023

Mit dem Projekt "Zukunftsgrün" setzen Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf grüne Lösungen, um Städte klimawandelresilienter zu gestalten.

 

grüne Landschaft mit drei Menschen auf einer Brücke

 

Die Auswirkungen von Hitze in städtischen Gebieten sind angesichts der vergangenen Sommer und der jüngsten Hitzewellen spürbar. Dies liegt hauptsächlich an der Speicherung von Wärme in Gebäuden und versiegelten Flächen wie Beton, Glas, Stahl und Asphalt. Diese Materialien nehmen tagsüber die Hitze auf, geben sie jedoch nachts langsamer ab als Grünflächen. Die Bewältigung dieser Herausforderung betont die Verantwortung der Kommunen, sich den Folgen des Klimawandels zu stellen und Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit umzusetzen.

Integration von "grünen" Lösungen für Klimaanpassung und Biodiversität

Die Anpassung an hohe Temperaturen sowie Extremwetterereignisse wie Starkregen und Trockenheit sind unerlässlich. Die Integration von mehr Grünflächen in städtischen Gebieten bietet eine Möglichkeit, die Gesundheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten oder zu steigern. Doch wie können Biodiversität, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel miteinander vereint werden? Dies wird im grenzüberschreitenden Interreg-Projekt "Zukunftsgrün" von Partnern aus Wissenschaft, Bauwesen, Sozialwesen und Naturschutz in Deutschland, Österreich und der Schweiz erforscht. Die Bodensee-Stiftung leitet das Projekt, in dem über vier Jahre hinweg verschiedene Maßnahmen initiiert, umgesetzt und bewertet werden, um Kommunen, Bauwesen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern bei der Förderung der Biodiversität und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Kommunen im Wettbewerb für zukunftsfitte Lösungen

Zum Projektstart lädt die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die österreichische pulswerk GmbH die Kommunen zu einem "Spiel ohne Grenzen" ein. In den kommenden drei Jahren bieten verschiedene Veranstaltungen und Exkursionen fachliche Informationen und den Austausch. Städte und Gemeinden rund um den Bodensee können in einem freundschaftlichen Wettbewerb ihre Siedlungen mit naturbasierten Lösungen zukunftsfit gestalten. Eine länderübergreifende Exkursion zu bewährten Praxisbeispielen ist ein optionaler Startpunkt für interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Schutz vulnerabler Gruppen durch die Stiftung Liebenau

Die Stiftung Liebenau ist eine der Projektpartnerinnen und engagiert sich für den Schutz vulnerabler Gruppen. Das Sozialunternehmen, das in mehreren Ländern aktiv ist, plant während des Projekts die Umsetzung von sechs klimawandelangepassten und biodiversitätsfreundlichen Pilotstandorten. Trainings für die eigenen Gärtnerinnen und Gärtner sollen angeboten werden, um Klimawandelanpassung und Schutz der Biodiversität in das Umweltmanagement der Stiftung zu integrieren.

Bedeutung von Gründächern und Wissenstransfer

Ein besonderer Fokus liegt auf Gründächern im Projekt. Für Bauherren werden Materialien und Entscheidungshilfen entwickelt, darunter Ökobilanzdaten und Lebenszyklusanalysen von Gründächern. Die erhobenen Daten fließen in die Datenbank "baubook" ein, die Informationen für nachhaltige Gebäudeplanung und -umsetzung bietet. Für Fachleute werden Informationsmaterial und Veranstaltungen angeboten, die den Zusammenhang zwischen Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Schutz der Biodiversität und des Klimas verdeutlichen.

Bildungs- und Gestaltungsmaßnahmen für die Zukunft

Mitarbeitende im Landschafts- und Gartenbau sowie in Bauhöfen tragen eine besondere Verantwortung, da sie Kunden und Kommunen bei der Gestaltung von Grünflächen beraten. Das Projekt sieht daher Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diese Branche vor. Ein "Gärtner-Kollektiv" wird in einer Pilotmaßnahme Möglichkeiten testen und zeigen, wie Biodiversität und Klimawandelanpassung gefördert werden können. Die Gestaltungsmaßnahmen bilden den Rahmen für Projektwochen mit Workshops, Fortbildungen und Veranstaltungen, die dazu beitragen sollen, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen.

Bürgerinnen und Bürger als Klimahelfer

Im Laufe des Projekts können auch Bürgerinnen und Bürger aktiv werden und zur Klimawandelanpassung in ihrer Gemeinde beitragen. Eine "Stadtbaumkampagne" soll die Bedeutung von Bäumen hervorheben und zur Pflege dieser wichtigen Klimaregulierer aufrufen. Ehrenamtliche Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter werden geschult, um biodiversitätsfördernde Maßnahmen zu fördern. Organisationen, die Blühbotschafterkurse anbieten möchten, erhalten ebenfalls Schulungen.

Dieses Projekt demonstriert die vielfältigen Ansätze und Bemühungen, die erforderlich sind, um Städte und Gemeinden auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten und gleichzeitig die Biodiversität zu fördern.

  Quelle: https://www.dega-galabau.de/mehr-gruen-weniger-hitze,QUlEPTc2ODc0OTkmTUlEPTUwMjc4.html?UID=3E8078E41D2A30DB2858EDECD03F75F42876A


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