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Instandhaltung: Maschinen über vernetzte Plattformen überwachen und warten

18.01.2022

Proaktive Überwachung und Wartung einer Vielzahl von Anlagen und Maschinen kann über das Internet erfolgen. Handwerksbetriebe vermeiden so Maschinenausfälle und Fehler.

Ein Handwerker, der die Maschine häufig verwendet, möchte möglicherweise feststellen, ob die Maschine in gutem Zustand oder abgenutzt ist. Genau sagen lässt es sich über Predictive Maintenance, die vorausschauende Instandhaltung. Häufig wird dabei die Analysemethode der akustischen Mustererkennung eingesetzt. Damit können Handwerkschefs und ihre Mitarbeiter sogar die exakte Lebensdauer eines Geräts bestimmen – im Fall des Bohrers etwa über die Vibrationen eines Tisches.

Daraus entstehen dem Betrieb wichtige Vorteile: Fehler und Störungen können frühzeitig erkannt werden und zwar lange Zeit bevor der Störfall tatsächlich eintritt, schildert Michael Breidenbrücker, CEO beim Technologie-Dienstleister Senseforce. „Eine derartige datenbasierte Hellsichtigkeit senkt nicht nur die Wartungskosten, sie reduziert auch die Ausfallquote der Maschinen.“

Die Lebenszeit des Bohrers exakt bemessen
Breidenbrücker bietet mit seiner Firma im österreichischen Dornbirn dafür eine Lösung an. Als Grundlage dient die integrierte Industrial Internet of Things (IIoT)-Plattform. Hier laufen Daten von vernetzten Maschinen und Anlagen zusammen und können mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden. Breidenbrücker erklärt: „Durch die Vernetzung lässt sich die lokale Maschinen-Wartung um eine zentralisierte Datenanalyse erweitern, woraus sich zum Beispiel der voraussichtliche Ausfall-Zeitpunkt eines Bauteils, etwa einer Dichtung oder eines Lagers, ableiten lässt“, erklärt Breidenbrücker. „Auch präzisere Vorhersagen sind möglich wie: Der Bohrer hat 15 Prozent seiner Lebenszeit erreicht.“

„Auch präzisere Vorhersagen sind möglich wie: Der Bohrer hat 15 Prozent seiner Lebenszeit erreicht.“ Ein wachsender Datenbestand enthält Informationen über Geräusche, Geschwindigkeit, Vibration oder Temperatur jeder Maschine. Daraus lassen sich Schlussfolgerungen ziehen: Produkt- und Serviceprofis haben hierfür bestimmte Grenzwerte festgelegt, die nicht über- oder unterschritten werden sollten. Im Notfall löst das System automatisch einen Alarm aus und sendet eine Benachrichtigung, in der Regel per E-Mail oder SMS. Außerdem können Mitarbeiter jederzeit vorhandene Fehler erkennen – und handeln, bevor etwas passiert.

Mit zunehmendem Wissen über die Datenerhebung und -auswertung können Maschinen immer effizienter gewartet werden. Es ist sogar möglich, den Verschleiß oder den Ausfall von Geräten auf einen optimalen Zeitpunkt zu verzögern. Breidenbrücker erklärt: „Eine leistungsfähige Produktion ist auf die Funktionalität ihrer Anlagen und technischen Systeme angewiesen“. „Ideal ist eine technische Verfügbarkeit von mindestens 95 Prozent der möglichen Betriebszeit.“

Darauf sollten Unternehmen bei der IIoT-Plattform achten
Damit Anwender direkten und einfachen Zugriff auf Anlagenzustands- und Betriebsdaten haben, müssen diese Plattformen nahtlos in Rechnersysteme unterschiedlicher Hersteller integriert werden. Darüber hinaus haben sich REST- oder GraphQL-basierte APIs bewährt.

Bei der Nutzung von IIoT-Anwendungen fallen im Laufe der Zeit immer größere Datenmengen für die Verarbeitung an. Daher sollten Unternehmen beim Kauf einer Plattform auch auf deren Skalierbarkeit achten. Dienste – von Messaging über Datenbanken bis hin zu API-Diensten – müssen mehrere Male parallel ausgeführt werden können, um Ressourcen nahtlos zu erhöhen oder zu reduzieren. Für eine effiziente Datenauslesung, die auch für Unternehmen ohne eigene Datenanalysten funktioniert, sollte eine Low-Code-basierte IIoT-Plattform verwendet werden.

Anstatt klassische textbasierte Programmiersprachen zu verwenden, unterstützt die LowCode-Plattform die Prozessentwicklung mit intuitiven Benutzeroberflächen und anderen grafischen Modellierungsmethoden. Dies ermöglicht Anwendern mit viel Maschinenwissen, aber geringen Computerkenntnissen, ihre Anwendungen und Anwendungen selbst zu konfigurieren und die Zustandsdaten ihrer Maschinen und Anlagen ohne professionelle Programmierkenntnisse selbstständig auszuwerten.

Industrial Internet of Things (IIoT)
Internet of Things, auf Deutsch auch das Internet der Dinge (IoT) genannt, sowie das Industrial Internet of Things (IIoT) oder industrielle Internet der Dinge (IIoT), sind zwei der führenden Technologien im digitalen Bereich Transformation. IIoT stellt die industrielle Version des Internet of Things (IoT) dar, im Gegensatz zum IoT stellt es keine verbraucherzentrierten Konzepte dar, sondern konzentriert sich auf die Anwendung des Internets der Dinge in der weltweiten Fertigungs- und Industrieumgebung.

  Quelle: www.handwerk-magazin.de


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